Miindo, Südkorea 2008
Vertrieb: Busch Media Group
Medium: Blu-ray
Ländercode: B
Gerne: Drama, Historie, Erotik
Freigabe: 16
Laufzeit: 108:25 Minuten
Sprachen: Deutsch, Koreanisch
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 1,85:1 (1080p)
Tonformat: DTS-HD Master Audio 5.1
Limitierung: –
Bonusmaterial:
- Trailer
Regie: Jeon Yoon-soo
Drehbuch: Han Soo-ryeon
Darsteller: Kim Gyoo-ri, Kim Yeong-ho, Kim Nam-gil, Choo Ja-hyun, Han Myeong-ku, Park Ji-il, Kwon Byeong-kil, Choi Kyu-hwan, Yeo Ho-min, Hwang Chan-woo,
Kim Seung-hoon, Kang San u.a.
Die bildhübsche und talentierte Yun-jeong beginnt die Ausbildung an der königlichen Kunstschule im Korea des 18. Jahrhunderts. Sie muss sich als Junge tarnen, denn Frauen ist die Malerei strengstens untersagt. Durch ihren Blick für das Schöne, Lustvolle und Verbotene erregen ihre Gemälde schon bald große Aufmerksamkeit, aber auch moralischen Anstoß. Als sich Yun-jeong auf eine leidenschaftliche Affäre mit dem Spiegelmacher Kang-mu einlässt, droht ihre Tarnung aufzufliegen. Denn auch ihr Lehrer Kim Hong-do beginnt, die junge Frau zu begehren. Yun-jeong gerät in einen lebensgefährlichen Strudel aus Begierde, Lust und Eifersucht.
Im Jahr 2008 wurde der Bestseller The Painter of the Wind von Lee Jung-myung gleich mit zwei Filmadaptionen geehrt, eine davon ist der hier vorliegende Farben der Leidenschaft von Jeon Yoon-soo. Im patriarchalischen 18. Jahrhundert war man bekanntlich noch nicht so sehr auf Gleichberechtigung ausgerichtet und so wurde den koreanischen Frauen in dieser Zeit u.a., das Zeichnen und Malen verboten. Dies durften zu dieser Zeit nur die Männer.
Doch kann man einen freien Geist verbieten sich zu entfalten? Nicht nach der Meinung von Yun-jeong, der Tochter eines Hofmalers. Denn Yun-jeong ist talentiert, ihre künstlerischen Fähigkeiten ist denen mancher männlicher Maler weit vorraus. Auch ihr Bruder kommt mit ihren Talent nicht klar und nimmt sich daraufhin das Laben. Um sich und ihren Vater nicht Gefahr zu bringen und dennoch das Ansehen der Familie wieder herzustellen, verkleidet sich Yun-jeong als junger Mann doch ihre Leidenschaft für sexuell explizite Kunst bereitet ihr schon bald Schwierigkeiten. Als dann auch noch die Liebe ins Spiel kommt wird es gefährlich für das Mädchen.
Farben der Leidenschaft ist ein beeindruckes Werkes voller Sinnlichkeit, prickelnder Erotik und wunderbaren Momentaufnahmen. Kenner des südkoreanischen Films und Cineasten mit Vorliebe für das etwas andere Filmvergnügens dürfen sich auf ein ästhethisches Werk freuen das trotz seiner Darstellung von körperlicher Leidenschaften, nicht zu einem plumpen Sexploitation-Film verkommt. Doch nicht nur der erotische Anteil ist hier relevant, auch der realhistorische Teil ist essenziell wichtig. Der Maler Shin Yun-bok ist nämlichkeit keine fiktive Figur sondern existierten im realen Leben. Was allerdings aus der Fantasie des Autors Lee Jung-myung entstanden war, ist die Erzählung das Shin Yun-bok eine Frau gewesen sein soll. Hier kann man durchaus den sozialrevolutionären Aspekt der feministischen Revolution als Dreh und Angelpunkt nennen, denn um eben einen gewissen politischen Unterton kommt Farben der Leidenschaft nicht vorbei. Gerade in der cineastischen Entwicklung eines Südkoreas im neuen Jahrtausends.
Wenn Farben der Leidenschaft vielleicht auch vereinzelt einige Schwierigkeiten in der Erzählung seiner Geschichte aufweist, so bekommt man im großen und ganzen die Handlung gut vermittelt. Die darstellerischen Leistungen der Schauspieler*innen sind sehr gut und vermitteln dem Publikum die erhoffte Botschaft. Farben der Leidenschaft ist ein visuelles erotisches Abenteuer mit jeder Menge Hingabe und Leidenschaft, aber auch mit Intrigen, Dramen und längst vergangenen Ansichten von Geschlechterrollen und der Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Wer mal wieder auf der Suche nach einem erotischen Filmabendteuer ist, der die Vorstellungskraft anreizt, der sollte sich Farben der Leidenschaft notieren. Der Film von Jeon Yoon-soo bietet niveauvolle und ansehnliche Darstellungen von erotischen Spielchen und lustvoller Hingabe. Es freut mich, das die Busch Media Group sich diesem Werk angenommen hat und mit der hier vorliegenden Produktion doch noch nach Deutschland verhilft. Die Blu-ray macht einen anständigen Eindruck, Bild und Ton sind ansehnlich und hörbar. Leider mangelt es ein wenig an Bonusmaterial und da hätte es, im Sinne der Konsumenten, gerne etwas mehr sein dürfen. Ansonsten ist an der Produktion nichts auszusetzen. Ein beeindruckender und anregender Film den man durchaus empfehlen kann!
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