Raging Fire

Nou Fo, Hongkong 2021

Vertrieb: Koch Films
Medium: DVD
Ländercode: 2
Gerne: Action, Thriller
Freigabe: 16
Laufzeit: ca. 126:00 Minuten
Sprachen: Deutsch, Kantonesisch
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2.36:1 (16:9)
Tonformat: DTS-HD Master Audio 7.1
Limitierung:

Bonusmaterial:

  • Making Of
  • Trailer

 

Regie: Benny Chan
Drehbuch: Benny Chan
Darsteller: Donnie Yen, Nicholas Tse, Qin Lan, Patrick Tam Yiu-Man, Kenny Wong, Deep Ng, Jeana Ho, Angus Yeung, Bruce Tong Kwan-Chi, Henry Prince Mak, Yu Kang, Kit Cheung u.a.

Er ist der härteste Cop in Hongkong: Bong (Donnie Yen) hat sich über Jahre hinweg einen Ruf als unbestechlicher Ermittler in den schwierigsten Fällen aufgebaut. Doch eines Tages holt ihn seine Vergangenheit ein. Ngo (Nicholas Tse), sein ehemaliger Partner, der die Seiten gewechselt hat, greift mit einer Gruppe maskierter Gangster in einem besonders brutalen Raubzug eine Einheit Polizisten an. Eine tödliche Eskalation beginnt.

 

Es besteht kein Zweifel daran, mit Raging Fire verabschiedet sich einer der ganz großen Regisseure aus dem Heroic-Bloodshed-Genre von der Bildfläche und hinterlässt damit eine Lücke die sich im Actionkino nur sehr schwer füllen lassen wird. Benny Chan, der im Verlauf seiner Karriere Filme wie New Police Story, Invisible Target oder White Storm, The schuf, verstarb bedauerlicherweise im August 2020 kurz nach den Dreharbeiten an Krebs. Raging Fire ist seine letzte, große Regiearbeit und zum Abschied lässt Chan noch einmal ordentlich das Blei fliegen und die Fäuste sprechen. Ein impulsantes, zweistündiges Actionspektakel als Vermächtnis mit Donnie Yen und Nicholas Tse in den Hauptrollen.

Auch wenn die Geschichte sich anfänglich etwas vertraut und standartisiert anhört, so entwickelt sich das ganze Geschehen mit zunehmenden Verlauf es entwickelt sich eine gewisse, nicht erwartete Tiefe in der Handlung. Ist der Gute wirklich gut und sind die ehemaligen Kollegen, die nun Verbrecher sind auch wirklich von Anfang an die Bösen gewesen oder wurden sie erst dazu gemacht? Raging Fire schafft es, trotz vertrauter Strukturen einen Handlungsablauf zu schaffen der sich vom klassischen Muster entfernt, ohne dabei aber seine Wurzeln zu verleugnen. Dabei ist die Chemie zwischen Donnie Yen und Nicholas Tse ausschlaggebend. Das gemeinsamen Schauspiel der beiden großartigen Schauspieler verleiht der Handlung das gewisse Etwas. Nicholas Tse, der anfänglich als gewissenlos gilt und durch eine fragwürdige Situation zu einer Haftstrafe verurteilt wurde und somit seinen Job als Polizist verloren hatte, entwickelt sich trotz seiner brutalen Handlungen zu einem sympathischen Charakter dem man pauschal nicht als das Böse einordnen kann. Donnie Yen arbeitet als aufrechter Cop stets nach Vorschrift und besten Gewissen. Ob dies allerdings immer so richtig ist, ist eine Frage die ebenfalls im Laufe der Geschichte beantwortet. Egal wie oder wohin sich die beiden Charaktäre entwickeln, ob nun zum Guten oder Schlechten, sie sind mit einander verbunden.

Raging Fire ist Actionkino der Spitzenklasse mit teils ziemlich däftigen Kampfeinlagen, auf die wir noch etwas genauer eingehen werden. Wenn das Heroic-Bloodshed-Genre für eines steht, dann für ausgereifte und brachiale Action, wütende und blutige Shootouts und wuchtige Explosionen. All dies bekommen wir auch hier serviert und lange lässt die Action nicht auf sich warten. Bereits ziemlich früh gibt es diese Actioneinlagen und bereits die erste große Auseinandersetzung ist wegweisend für die Geschichte. Der essenziell wichtigste Bestandteil des Heroic-Bloodshed-Genre, der exorbitante Anteil an Bleigewitter ist selbstverständlich auch hier vorhanden. Sind wir ehrlich, was wäre das auch für ein Actioner ohne ordnetlich Geballer, oder? Doch auch die Verfolgungsjagten können sich sehen lassen, wenngleich man hier auch den stetig wachsenden Anteil an animierten Actionszenen zu sehen bekommt. Aber keine Sorgen, die Zeit der billigen Sequenzen gehören der Vergangenheit an. Was außerdem jeden Actionfan besonders stark aufallen wird, sind die expliziten Kampfeinlagen. Besonders zum Ende hin, wenn Donnie Yen und Nicholas Tse sich im Finale gegenüber stehen. Teilweise sitzen die Faustschläge und Tritte so präzise und wirken so realistisch, dass es schon bei zuschauen weh tut und man mit den beiden Protagonisten leidet.

Raging Fire trägt Benny Chans unverkennbare Handschrift, kalte und dunkle Orte werden hier mit einer raffinierten Kameraführung eingefangen und verleihen dem Film teilweise eine gewisse künstlerische Note. Dabei setzt der Film, speziell im Actionteil, auf ein gutes Tempo, ohne dabei die Botschaft im Bild und Ton zu verlieren. Die Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist wirklich unterhaltsam, spannend und teilweise ziemlich emotional. Gerade Nicholas Tse, den ich einfach immer irgendwie als den ewigen Good Guy Typen sehen, lässt hier nach und nach hinter eine Fassade blicken die einen scheinbar gestandenen und wütenden Mann zeigt, der doch innerlich gebrochen ist und eigentlich nicht nach Rache sondern Gerechtigkeit schreit. Raging Fire ist ganz großes Actionkino aus Hongkong voller Gewalt und Emotionen… Und eine Liebeserklärung zum Abschied, ein Abschied von einen besonderen und großartigen Regisseur!

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